Kapstadt, die Schöne am Südatlantik
- Sandra & Gottfried
- 13. Juli 2023
- 23 Min. Lesezeit
Seit unserer Ankunft in Südafrika haben wir zweimal die Metropole am Kap besucht und viele Eindrücke mitgenommen. Zwei Jahreszeiten, zwei Welten. Beim ersten Besuch, im eher kühlen Süd-Frühjahr, waren wir viel unterwegs im Hafen- und Industriegebiet. Da haben wir alle Zulieferer der Knysna Yacht Company besucht und uns um die Details gekümmert. Wir waren für unsere Visa auf dem US-Konsulat und haben das Kap der guten Hoffnung besucht.
Die zweite Reise war ein Wiedersehen mit Herwig und ein grosser Einkaufsbummel. Dieses Mal im Spätsommer (März/April) bei schönstem Wetter und herrlichen Temperaturen.

auf der Strasse nach Cape Town
Cape Town - Eine faszinierende Metropole am Kap der Guten Hoffnung
Cape Town, oder Kapstadt, wie es auf Deutsch genannt wird, ist eine atemberaubende Metropole am südlichsten Punkt Afrikas. Gelegen am Fuße des majestätischen Tafelbergs und umgeben von einer beeindruckenden Küstenlandschaft, bietet diese Stadt eine Mischung aus faszinierender Geschichte, vielfältiger Kultur und atemberaubender Natur. In diesem Bericht werden wir einen Blick auf die Highlights und Besonderheiten dieser faszinierenden Stadt werfen.
Cape Town hat eine reiche Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, als die Stadt von niederländischen Siedlern gegründet wurde. Später wurde sie zu einem wichtigen Handelsposten der Kolonialmächte. Die historische Bedeutung der Stadt spiegelt sich in ihren Architekturstilen wider, von den gut erhaltenen viktorianischen Gebäuden im Stadtzentrum bis zu den bunten Häusern im Stadtteil Bo-Kaap (Cape Malay), die von der malaiischen Kultur geprägt sind.
Ein absolutes Muss in Cape Town ist die Auffahrt auf den Tafelberg. Von dort aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Stadt und die umliegende Küste. Ein weiteres Wahrzeichen ist das Kap der Guten Hoffnung, das sich etwa eine Stunde südlich von Cape Town befindet. Diese markante Landspitze markiert den südwestlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents und ist von einer beeindruckenden Naturlandschaft umgeben. Der südlichste Punkt des Kontinents liegt etwas weiter östlich, das Cape Agulhas, am Ende des Südatlantiks und am Beginn des indischen Ozeans. Über diesen Roadtrip werden wir später noch ausführlich berichten.
Cape Town ist auch für seine beeindruckende Tierwelt bekannt. In der Umgebung der Stadt befinden sich zahlreiche Naturreservate, in denen man eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen beobachten kann. Dazu gehören der Tafelberg-Nationalpark, mit zahlreichen Wanderwegen, sowie die Boulders Beach, wo man eine große Kolonie von Brillenpinguinen hautnah erleben kann. Auch das Kap selber mit seinem Nationalpark hat eine reiche Tierwelt mit Baboons (Paviane), Ostriches (Strausse), viele Vogelarten und viele andere Arten.
Die kulinarische Szene in Cape Town ist äußerst vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Von erstklassigen Restaurants bis hin zu lokalen Märkten und Imbissständen, an denen man traditionelle südafrikanische Gerichte probieren kann, ist für jeden Gaumen etwas dabei. Besonders bekannt ist die südafrikanische Braai-Kultur, bei der Fleisch auf offenem Feuer gegrillt wird. Dazu haben wir ja bereits schon einmal berichtet.
Fazit: Cape Town ist für uns zweifellos eine der faszinierendsten Städte der Welt die wir bis anhin besucht haben. Mit ihrer beeindruckenden Landschaft, ihrer reichen Geschichte, ihrer kulturellen Vielfalt und ihrer lebendigen kulinarischen Szene hat sie viel zu bieten. Ob man auf den Tafelberg steigt, das Kap der Guten Hoffnung erkundet oder einfach nur die entspannte Atmosphäre am Strand genießt, Cape Town hat bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Vogelperspektive, Longstreet, Stadion und Waterfront
Tablemountain, Citymarket und Mediatower
Ein Streifzug durch Bo-Kaap, geprägt von der malaiischen Kultur
Die Villa Bianca, unsere Unterkunft
Die Villa Bianca im Stadtteil Oranjezicht in Cape Town, war während beiden Besuchen der Stadt unsere Unterkunft. Nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern eine wunder-schöne Unterkunft, ein Ort der Erholung, die sich in einem der begehrtesten Stadtteile von Cape Town befindet. Oranjezicht liegt am Fuße des Tafelbergs und bietet eine atem-beraubende Aussicht auf die Stadt, die umliegende Landschaft und auf den Tafelberg und Lionshead. Die Villa aus der Gründerzeit wurde mit viel Liebe zum Detail renoviert und ausgestattet. Man fühlt sich zurückversetzt in die Jahrhundertwende des letzten Jahr-hunderts. Wir residieren beide Male in einem wunderschönen Zimmer mit grandiosen Ausblicken. Im Winter sind die Nächte eher auf der kühlen Seite und hier im Süden Afrikas heisst das dann, in den Häusern wird Pullover und Socken getragen. Beliebt sind auch Heizdecken, was Sandra besonders geniesst.
Die Lage der Villa Bianca ist ideal für uns, um das Beste von Cape Town zu erkunden. Bergauf geht es direkt zum Tafelberg, bergab ins Zentrum und von da direkt an die V&A Waterfront. Auch der Kirstenbosch National Botanical Garden ist nur eine kurze Fahrt entfernt von uns, sehr empfehlenswert. Fünfzehn Minuten zu Fuss, an der Kloofstreet, gibt es auch eine Auswahl an Restaurants, Cafés und Geschäften, die zum Bummeln und Entdecken einladen.
Erstklassig ist auch der Service. Chad ist einfach grossartig. Wir werden während unserer Aufenthalte von ihm regelrecht verwöhnt. Sein Tagesablauf ist irgendwie auch atemberaubend; als Marathonläufer trainiert er jeden Tag morgens um vier Uhr, danach bereitet er das Frühstück für alle Gäste und dann gehts an die weiteren täglichen Arbeiten. Immer gut gelaunt und für einen Scherz aufgelegt. Er erzählt uns viel über Cape Town und gibt uns Tipps wo wir unbedingt hin müssen und hilft uns beim reservieren der Restaurants. Da scheint es im Vergleich mit zuhause kein bisschen besser zu sein, ohne Reservierung endet es meistens beim Take Away, smile. Lieber Chad, es war uns eine grosse Freude dich kennen zu lernen. Wir lösen unser Versprechen ein, dich zu besuchen, wenn wir mit der Najuma in der V&A liegen.
Unser Abend-Ausgangsrayon, Kloof Street
Aus dem Haus, links, wieder rechts und die Strasse runter, quer durch den Hundepark (immer auf den Boden schauen), hinten durchs Tor raus, drei Strassen weiter und schon sind wir an der Kloof Street.
Die Kloof Street ist eine lebendige und beliebte Straße in Cape Town. Sie erstreckt sich vom Stadtzentrum bis zum Fuß des Tafelbergs und bietet eine vielfältige Mischung aus Restaurants, Cafés, Geschäften und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Sie ist bekannt für ihr pulsierendes und kosmopolitisches Ambiente. Die Straße ist voller Aktivität und zieht Einheimische und Touristen gleichermaßen an. Hier findet man eine Fülle von Restaurants und Cafés, die eine breite Palette an Küchen und Geschmacksrichtungen anbieten. Egal, ob man nach lokalen Gerichten, internationaler Küche, vegetarischen Optionen oder Gourmet-Erlebnissen sucht, hier wird man sicherlich fündig.
Neben der kulinarischen Vielfalt bietet Kloof Street auch eine interessante Auswahl an Geschäften. Hier findet man Boutiquen, Kunstgalerien, Buchhandlungen, Antiquitätenläden und vieles mehr. Die Straße ist ein beliebtes Ziel für Shopping-Liebhaber, die nach einzigartigen und trendigen Produkten suchen die sich nicht nach dem Mainstream richten.
Besonders abends ist hier ein lebhaftes Treiben. Die Stadt erwacht und beginnt zu pulsieren. Bars und Pubs in denen man einen Drink geniessen kann reihen sich dicht an dicht. Die Szene ist kunterbunt und international. Man kann sich kaum satt sehen.
Eine weitere Attraktion entlang von Kloof Street ist die Nähe zum Tafelberg. Der majestätische Berg erhebt sich im Hintergrund und bietet eine atemberaubende Kulisse. Sommer wie Winter ist draussen gestuhlt und aufgedeckt. Zu Börek, Pizza oder Lammcurry kann man die Strasse beobachten und die letzten Sonnenstrahlen die auf den Tafelberg fallen geniessen.
Unsere Abende in Cape Town haben wir öfters an der Kloof Street verbracht und einige tolle Restaurants mit schönen Gärten und Terrassen kennengelernt. Das Essen immer sehr "lekker", wie man sich das in SA gewohnt ist. Schlecht gegessen haben wir hier unten eigentlich noch nie. Doch einmal auf dem Flughafen in Cape Town, das war grauenvoll. Wir haben es aus unseren Gedanken verbannt und uns an all die schönen Speisen erinnert.
In der Nacht ist dann immer "das Ding" mit dem in der Dunkelheit nach Hause gehen. Ein Verdauungsspaziergängli, wie wir zu sagen pflegen (das kennt ihr in Deutschland auch, ist eure Erfindung, hahaha). Grundsätzlich fühlen wir uns in Cape Town sicher, d.h. es gibt einfach Orte wo wir nicht hingehen, oder nur durchfahren. Um Chads Anweisungen zu folgen: hin zu Fuss, zurück mit Uber. Während des Loadsheddings ist es wirklich dunkel auf den Strassen, keine Strassenlaterne brennt, die meisten Häuser nur spärlich beleuchtet, manchmal schon etwas unheimlich. Die Kloof Street hoch und runter ist kein Problem, quer durchs Quartier zu gehen schon eher eine Herausforderung. Zweimal sind wir zu Viert gelaufen, okay, aber es muss eigentlich nicht sein, eine Taxe kostet ca. CHF 2,50 für die Strecke zur Villa, also durchaus machbar. Zu diesem Zwecke müssen wir dann halt den guten Schweizer und Deutschen einmal in die Taxe einsteigen lassen und vernünftig handeln. Man lernt nie aus, so ist das im Leben und auf Reisen. Chad hat fast der Schlag getroffen, als er erfahren hat, dass wir zu Fuss gegangen sind. Anzumerken wäre noch, Sandra hat uns alle geschimpft! Asche auf unser Haupt, von nun an sind wir einsichtiger, versprochen.


Der Industriehafen in Cape Town und ein Streik in den Docks..... .... und Gedanken zu Südafrika und unserer Reise
Das Hafen-Industriegebiet von Cape Town ist ein bedeutender wirtschaftlicher Knotenpunkt und spielt eine zentrale Rolle für den Handel und die Industrie in Südafrika. Es ist strategisch günstig an der Südwestküste des afrikanischen Kontinents gelegen und bietet Zugang zu wichtigen Schifffahrtsrouten zwischen Europa, dem Nahen Osten, Asien und dem Rest Afrikas.
Auf unserem ersten Roadtrip nach Cape Town sind wir eine Woche lang kreuz und quer durch das Hafengebiet kutschiert um die Zulieferer-Betriebe der Knysna Yacht Company zu besuchen. Dabei ging es um Besprechungen der Details für den Mast, die Segel und um zu schauen wo wir welche Ersatz- und Zubehörteile kaufen können. Eine wirkliche Rallye, das Gebiet ist riesen gross!
Der Hafen von Cape Town, auch bekannt als der Victoria & Alfred-Hafen, ist der älteste Hafen Südafrikas und einer der geschäftigsten Häfen des Landes. Er verfügt über mehrere Containerterminals, an denen Waren aus aller Welt umgeschlagen werden. Der Hafen spielt eine wichtige Rolle im Export von südafrikanischen Produkten wie Mineralien, Wein, Früchten und landwirtschaftlichen Erzeugnissen und ermöglicht den Import von Gütern und Rohstoffen für den heimischen Markt.
Das Hafen-Industriegebiet umfasst jedoch nicht nur den Hafen selbst, sondern auch umliegende Gewerbegebiete und Industrieanlagen (da waren wir am herumkurven). Hier finden sich verschiedene Branchen und Unternehmen, die von der maritimen Wirtschaft profitieren. Dazu gehören Logistikunternehmen, Lagerhäuser, Transportdienstleister, Reedereien, Werften, Ölraffinerien und vieles mehr. Das Gebiet bietet eine breite Palette von Arbeitsplätzen und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung in der Region bei. Durch die Pandemie und teils auch durch Misswirtschaft ist vieles unter Druck gekommen. Auch der Arbeitsfrieden in den Docks hält nicht immer an. Teile des Hafens waren während Tagen durch Streikposten gesperrt, eine Durchfahrt war nicht mehr möglich. Die Waren blieben liegen, unser Container mit allen unseren Habseligkeiten ist weiter nach Durban gereist, schlussendlich wieder im Hafen von CP gelandet. Politik und Wirtschaft sind ein endloses Thema hier in Südafrika. Wir haben zusammen mit Mark und Liz schon viele Diskussionen geführt um die Dinge zu verstehen und zu lernen wie die Zusammenhänge sind. Am Schluss bleibt die Hoffnung auf weniger Korruption und eine gerechtere Verteilung des Reichtums an alle. Südafrika ist ein fantastisches Land und wir hoffen, dass es aus seinen Wirren, Strukturen erschaffen kann die eine Grundlage bieten und es für alle lebenswert macht. Alle Aspekte gehören zu unserer Reise. Wir möchten nicht verurteilen, einfach gut hinhören und uns eine Meinung bilden. Es ist ein grosses Privileg all dies erleben zu dürfen und vielleicht können wir mit unseren kleinen Beiträge, Einsichten in andere Welten geben.
Ein wichtiger Aspekt des Hafen-Industriegebiets ist auch die Infrastruktur, die für den effizienten Betrieb des Hafens und der umliegenden Industrie erforderlich ist. Dazu gehören Hafenanlagen wie Kais, Kräne und Speicherflächen sowie Straßen- und Schienen-verbindungen, um den Warentransport zu erleichtern. Der Hafen ist auch mit einem modernen Zoll- und Abfertigungssystem ausgestattet, um den Import- und Exportprozess effizient zu gestalten. Da können wir nicht klagen, unser Container war nach der Ankunft schnell verzollt und wurde mit dem LKW nach Knysna gefahren. Der Hafen bietet seine eigene Schönheit mit seinen Ladekränen, den aufgestapelten meterhohen und farbenfrohen Containern, Schiffe, Lagerhallen und Geschäfte, ein unübersehbares Gewirr von Strassen und Zufahrten. Man riecht das Meer, manchmal auch die Industrie, ein geschäftiger Ort. Kein Schönhafen, obwohl mittendrin der Yachtclub liegt, aber sehenswert allemal. Ein Ort wo man als Besucher eher nicht hingeht, kein Ort für die Tagestouristen, vielleicht eine kurze Hafenrundfahrt, aber das war es dann schon. Wir haben viel gesehen und viel erledigt in dieser Zeit und in alle Ecken reingeschaut, auch da wo das Elend ist und uns mit vielem konfrontiert. Vieles ist diametral hier im Süden des Kontinents, aber durch die vielen Schattierungen auch im ganzen gesehen für viele sehr lebenswert und frei, viel Platz und Weite, vielleicht im Herzen auch immer noch ein Land der Sehnsucht für uns.

Northsails South Africa
Während unserer Aufenthalte in Cape Town waren wir auch bei Northsails zu Besuch. David Rae, selbst ein begnadeter Regatta - Segler leitet das Sailloft und Steve Meek ist für die gesamte Persenning - Produktion verantwortlich.
Die Halle wo die Segel gefertigt werden ist wirklich sehr beeindruckend. Northsail liefert ein grosser Teil der Segel für die umliegenden Werften. Auch viele Segel für den europäischen Markt werden hier gefertigt. Die Beratung ist exzellent und auf den Punk.
Das Gleiche gilt für die Fertigung der Persenninge, Fensterabdeckungen usw. Steve Meek ist ein alter Hase in seinem Fach und weiss genau auf was es ankommt. Wir sind dankbar, dass er zugesagt hat die Fertigung für unseren Kat zu übernehmen. Es ist das erste mal, dass Northsails eine Knysna 500SE vollständig ausstattet. Wir hatten auch die Chance einige anderen Boote mit Arbeiten von Steve zu besichtigen; top Arbeit, top Qualität.
Es steckt noch sehr viel Handarbeit in der Segel - Herstellung.
Sparcraft Masts South Africa
Ein weiteres grosses Bauteil für unseren Katamaran ist das Rigg, also der Mast, das stehende Gut wie Wanten und Stage, sowie das laufende Gut, Schoten, Fallen und andere Zubehörteile. Die Produktionshalle von Sparcraft ist fast um die Ecke bei Northsails. Die Company ist nicht mit der gleichnamigen, französischen Firma zu verwechseln. Sie beziehen zwar einige Bauteile aus Frankreich, aber die Fertigung der Masten ist auf einem anderen Level. Die Bauteile an unserem Mast sind massiv und meistens ein oder zwei Grössen überdimensioniert, was vom Gewicht her zu verantworten ist, aber für die Blauwasserfahrt eine grosse Sicherheit mit sich bringt. Die Anodisierung (Veredelung des Aluminiums) des eigenen Crossbeams (dieser verbindet beide Rumpfteile am Bug) in der Fabrik mitzuerleben ist schon etwas besonderes. Überhaupt den Bau des Schiffes so hautnah zu verfolgen ist wohl nur in diesen so genannten "Boutique Builder Shipyards" möglich. Für uns ein Erlebnis auf Lebzeiten.
Der Crossbeam ist zusammengeschweisst und der Baum im Anodiser zur Veredelung.

Der fertige Mast bereit auf dem Transportwagen zur Auslieferung.
Townships
Auf unseren Roadtrips nach Cape Town kommen wir auch mit den Townships in Berührung.
Seit unserer letzten Reise nach Südafrika im 2015 hat sich sehr viel geändert. Neben den sehr ärmlichen, mit Blech- und Holzhütten überbauten Gebieten im Norden und Osten der Stadt, sind auch neuere Überbauungen mit festen Steinhäusern und zugehöriger Infra-struktur entstanden. Die Entstehung und Geschichte der Townships ist eng mit der Zeit der Apartheid verbunden. Die Gleichaltrigen wie wir können sich sicher noch daran erinnern, wenn auch nur aus der Ferne, wie Südafrika von den USA und Europa unter Wirtschaftssanktionen gesetzt wurde. Das Embargo ging bis in die 90 iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Für manche von uns war dann auch ein Boykott von Lebensmitteln wie die "Granny Smith" Äpfel ein klares Statement. Etwas zur Geschichte der Townships. Während der Apartheid wurden Gesetze erlassen, um Rassentrennung und soziale Ungleichheit zu fördern. Die Townships entstanden als Ergebnis dieser Politik und wurden als Wohngebiete für die nicht-weiße Bevölkerung errichtet. In den 1950er Jahren begann die südafrikanische Regierung damit, Menschen aufgrund ihrer Rasse in bestimmten Gebieten anzusiedeln. Dabei wurden viele nicht-weiße Bewohner aus zentralen Stadtteilen Kapstadts vertrieben und in abgelegene Gebiete umgesiedelt. Diese Gebiete wurden als Townships bezeichnet und waren oft von schlechter Infrastruktur, Armut und sozialen Problemen geprägt. Ein bekanntes Beispiel für ein Township in Kapstadt ist Khayelitsha, das in den 1980er Jahren entstand. Khayelitsha entwickelte sich schnell zu einem der größten Townships Südafrikas und beherbergt bis heute eine große Anzahl von Menschen. In den Townships hatten die Bewohner oft keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung, Bildung und anderen grundlegenden Dienstleistungen. Nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 wurden Maßnahmen ergriffen, um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Townships zu fördern. Es wurden Programme zur Verbesserung der Infrastruktur, Bildung und wirtschaftlichen Möglichkeiten eingeführt. Dennoch bleiben viele Herausforderungen bestehen, und die Townships sind weiterhin von Armut, Kriminalität und sozialen Ungleichheiten betroffen. In den letzten Jahren gab es auch Initiativen zur Förderung des Tourismus in einigen Townships, um den Besuchern Einblicke in das Leben und die Kultur der Bewohner zu ermöglichen. Dies hat zu einer gewissen wirtschaftlichen Entwicklung in einigen Teilen der Townships geführt, jedoch sind die grundlegenden Probleme der Armut und Ungleichheit noch nicht vollständig gelöst.
Khayelitsha bei Cape Town, aufgebaut 1980, eines der grössten Townships in Südafrika
V&A Waterfront
Die Victoria & Alfred (V&A) Waterfront ist ein absoluter Höhepunkt von Cape Town und ein Ort, den man bei einem Besuch in der Stadt nicht verpassen sollte. Benannt nach der britischen Königin Victoria und ihrem Sohn Prinz Alfred, ist die V&A Waterfront ein pulsierendes Viertel, das für seine Mischung aus Geschichte, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, Unterhaltung und Restaurants bekannt ist.
Die V&A Waterfront liegt am Hafen von Cape Town und ist ein historischer Ort, der einst als Anlegestelle für Schiffe diente, die auf dem Weg nach Indien und zu anderen Handelszielen waren. Heute ist die Gegend zu einem lebendigen Zentrum für Tourismus, Freizeit und Unterhaltung geworden.
Eines der markantesten Merkmale der V&A ist die Architektur. Hier finden sich historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, die liebevoll restauriert wurden und einen charmanten Kontrast zu modernen Bauwerken bilden. Die Waterfront ist auch ein beliebter Anlaufpunkt für Luxusyachten und bietet einen herrlichen Blick auf den Hafen und den majestätischen Tafelberg im Hintergrund.
Von der Villa Bianca aus ist es nur ein Katzensprung mitten in den Rummel. An sonnigen Tagen trifft sich hier die halbe Welt zu einem Spaziergang, einer Shoppingtour, Hafenrundfahrt, oder einfach zum Sehen und Staunen. Am Ende eines langen Tags im Industriegebiet zieht es uns für einen Apéro immer wieder an die Waterfront. Sehen und gesehen werden, zwinker.
Die Waterfront bietet auch eine breite Palette an Restaurants, Cafés und Bars, in denen man eine große Auswahl an internationaler und lokaler Küche genießen kann. Ob man frischen Fisch und Meeresfrüchte probieren, sich bei einem Glas südafrikanischem Wein entspannen oder eine kulinarische Reise um die Welt unternehmen möchte - hier wird man sicherlich fündig. Trotz der grossen Vielfalt zieht es uns immer wieder zu den gleichen Restaurants; unser absoluter Liebling, wer hätte es gedacht, ist das Willoughby, ein japanisches Restaurant. Der Ausblick ist etwas beschränkt, es liegt mitten in der Mall, aber die Auswahl ist phänomenal. Wie immer bei uns; Sushi und eine schöne Flasche Wein. Die Preise sind zwar happig, aber das kulinarische Vergnügen lässt einen darüber wegschauen.
Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt. Die Waterfront Amphitheater bietet regelmäßig Live-Musik, Tanz- und Theateraufführungen. Daneben sind auch unzählige Strassenkünstler und Musikgruppen an der Waterfront und untermalen die Szenerie auf sehr angenehme und unterhaltsame Weise.
Das Kap der guten Hoffnung
Schon die Anfahrt über den Arthur's Peak Drive entlang der Küste ist ein Erlebnis für sich. Die Rauhe Landschaft mit Klippen, dazwischen wundervolle Strände und kleine Dörfer machen die Reise ans Ende des Kontinents zu einem Erlebnis. Der Eingang zum Nationalpark liegt einige Kilometer vom Kap entfernt. Da wird zuerst kräftig einkassiert bevor es weiter geht. Hinter der ersten Anhöhe auf der Zufahrt warten dann auch schon die ersten Baboons mitten auf der Strasse. Das Kap der Guten Hoffnung, auch bekannt als das Kap, ist ein markanter Landvorsprung an der südwestlichen Spitze des afrikanischen Kontinents. Es liegt etwa 60 Kilometer süd-westlich von Cape Town und ist Teil des Table Mountain National Parks. Das Kap ist bekannt für seine spektakuläre Küstenlandschaft, seine beeindruckenden Klippen und seine vielfältige Tierwelt. Die dramatischen Felsformationen und die tosenden Wellen des Atlantischen Ozeans bieten eine atemberaubende Kulisse. Es ist ein beliebtes Ziel für alle, die die Schönheit der Natur erleben und die wundervolle Landschaft erkunden möchten. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Kap der Guten Hoffnung ist der Leuchtturm. Der historische Leuchtturm, der auf dem Gelände steht, ist ein Wahrzeichen und bietet einen beeindruckenden Blick auf die umliegende Landschaft und den Ozean. Auf den Wanderwegen entlang der Klippen sind wir dann vom Leuchtturm bis zum Cape Point gewandert. Eine kurze Wanderung mit faszinierenden Ausblicken auf den weiten Atlantik. Nur 600 Seemeilen südlich beginnen die "roaring fortys" und schon bald das Eismeer. Wenn wir Afrika hören denken wir immer an Wärme, Palmen und Löwen. Nun das gibt es auch, aber dieses Jahr hat der Winter hier unten am Ende von Afrika das Zepter fest in der Hand. Wie überall ist auch hier eine ungewöhnliche Wetterlage, es scheint der Klimawandel hat uns fest im Griff.
Die Geschichte des Kaps der Guten Hoffnung ist ebenfalls spannend. Es war ein wichtiger Ort für Seefahrer auf ihren Reisen entlang der Handelsrouten und wurde oft als Orientierungspunkt genutzt. Die Gewässer rund um das Kap sind auch für ihre gefährlichen Bedingungen bekannt, mit starken Strömungen und rauen Wellen, die vielen Schiffen zum Verhängnis wurden. Der Name "Kap der Guten Hoffnung" wurde gewählt, da es oft das erste Anzeichen von Land war, das von Seefahrern nach langer und gefährlicher Seereise gesichtet wurde. Unser erster Törn mit der Najuma wird uns von Knysna nach Kapstadt führen. Entlang der Küste und ums Kap wird die Reise etwa 40 Stunden dauern. Wir freuen uns sehr darauf und auch um das Kap zu umrunden, eines der grossen Kaps der Erde. Danach die Ankunft von der See her in Kapstadt wird sicher ein besonderes Erlebnis werden.
Das Kap ist ein Symbol für die Schönheit und Wildheit der Natur, ein wirklich faszinierender Ort von großer historischer, kultureller und geografischer Bedeutung und ein unverzichtbares Ziel, dass zu einer Reise nach Kapstadt gehört.

Das Kap der guten Hoffnung lädt zum Verweilen ein. Wir bleiben den ganzen Tag und wandern vom Leuchtturm zum Kap und zurück.
Boulder Beach
Boulders Beach ausserhalb von Kapstadt ist ein Küstenabschnitt, der für seine Kolonie von Brillenpinguinen bekannt ist. Der Strand liegt in der Nähe des Ortes Simon's Town, etwa 40 Kilometer südlich der Stadt, und ist Teil des Table Mountain National Parks. Auf dem Rückweg vom Kap ist der Besuch der Pinguine ein muss. Wir sind zweimal hingefahren und konnten uns kaum von den Pinguinen trennen.
Der Name "Boulders Beach" leitet sich von den großen Granitfelsen ab, die den Strandabschnitt prägen und ihm ein einzigartiges Aussehen verleihen. Die Felsen schaffen geschützte Buchten und felsige Poolbereiche, die ideal für das Brüten und Leben der Brillenpinguine sind.
Diese charmanten Vögel sind für ihre auffällige schwarz-weiße Färbung und ihre auffälligen gelben Augenringe bekannt, die ihnen ihren Namen gegeben haben. Boulders Beach beherbergt eine große Kolonie von Brillenpinguinen, und Besucher haben die Möglichkeit, die Pinguine aus nächster Nähe zu beobachten und ihnen in ihrer natürlichen Umgebung zu begegnen. Die Kolonie ist geschützt, eingezäunt und liegt direkt zwischen den am Strand gebauten Häusern. Die Pinguine scheinen sich hier wohl zu fühlen und kommen immer wieder an ihren Geburtsplatz zurück. Auf eigens dafür angelegten Holzstegen kann man die Kolonie selbstständig erkunden. Diese lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und man kann sich schon fast fragen wer wohl wen beobachtet. Neben den Pinguinen ist der Weg vom Eingang bis zum Parkplatz "very Africa" mit Strassenhändlern die unermüdlich ihre Ware anbieten, darunter auch einige wirklich schöne Handarbeiten. Beliebt sind allerlei kleine Tiere aus Draht und Glasperlen, eine schöne Erinnerung an Südafrika.



Camps Bay, da wo die Schönen und Reichen zuhause sind
Eine kurze Fahrt von Oranjezicht über den Kloofsneck, zwischen Table Mountain und Lions Head führt uns direkt hinunter ans Meer und nach Camps Bay, einem malerischen Küstenort
und einer der beliebtesten und exklusivsten Strandorte der Stadt. Er liegt am Fuße der Zwölfapostel-Berge und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Atlantischen Ozean.
Der Strand von Camps Bay ist berühmt für seinen feinen weißen Sand und das klare, türkisfarbene Wasser. Der Strand erstreckt sich über eine große Fläche und bietet genügend Platz für Sonnenanbeter, Strandspaziergänger und Wassersportler. Die Wellen in Camps Bay sind in der Regel sanft und machen den Strand zu einem beliebten Ort für Schwimmen und Sonnenbaden. Wir warten trotz alle dem und werden uns weiter im Norden und näher dem Äquator wieder ins Wasser stürzen.
Camps Bay ist nicht nur für seinen Strand bekannt, sondern auch für seine luxuriösen Villen. Die Umgebung ist geprägt von eleganten Häusern und exklusiven Hotels, die den Ort zu einem begehrten Reiseziel für anspruchsvolle Reisende machen. Die Victoria Road, die entlang der Küste verläuft, ist bekannt für ihre gehobenen Geschäfte, trendigen Cafés und erstklassigen Restaurants. Hier kann man einen Spaziergang machen, Souvenirs kaufen oder in einem der Gourmetrestaurants speisen und den Blick auf das Meer genießen. Auch hier im noblen Vorort treffen wieder verschiedene Welten aufeinander; reich und arm liegt bildlich gesehen manchmal buchstäblich über die Strasse. Wir können nicht jeden Tag alles hinterfragen und geniessen einige schöne Stunden am Strand und beim Kaffee, im Bewusstsein, dass nicht alles selbstverständlich ist.
"Am guten Glück nicht zu sehr haften und das schlechte Glück nicht zu sehr beklagen."
Peter Sloterdijk

Ein Wiedersehen und ein Kennenlernen
Nach unserem letzten, gemeinsamen Abenteuer auf Porto Santo, Madeira und den kana-rischen Inseln treffen wir Herwig, nach über einem Jahr, wieder in Cape Town in unserer "Villa". Endlich lernen wir auch seine Partnerin Irmi kennen. Ein Stück Heimat reist mit und die Wiedersehensfreude ist gross. Während die beiden alle Ecken von Cape Town erkunden und einige Abenteuer erleben, sind wir zum Einkaufen von Zubehör und Ersatzteilen im Industriegebiet unterwegs. Abends geht es dann zum gemeinsamen Nachtessen meistens an die Kloof Street. Herwigs und Irmis Abenteuer sind vielfältig und reichen sogar zu einer sicheren Fahrt mit dem Polizeiauto zur Kirche in der Umgebung der Longstreet. Security Guards haben sie an einer einsameren Strasse entdeckt und waren um ihre Sicherheit besorgt. Sofort wurde die Polizei informiert und ab da erfolgte der Transport per Auto an den nächsten sicheren Platz; auch das ist Südafrika. Man kann sich nicht den ganzen Tag Hintersinnen, aber es gibt durchaus Orte die man meiden sollte. Grundsätzlich fühlen wir uns in Südafrika sicher. Wie überall hilft ein gesunder Menschenverstand.
Immer wieder am Freitagabend ist der Oranjezicht Market, gleich neben der Waterfront und dem Fussballstadion. Unter einem riesigen Zelt sind zahlreiche Tische mit Sicht auf das Meer aufgestellt und viele kleine Marktstände und Bars laden zum Essen und Trinken ein. Cape Town ist eine Stadt mit vielen jungen Leuten und das wird hier am Market erst richtig sichtbar. Wir geniessen die multikulti Atmosphäre, das feine Essen und auch einige Biere und Weine. An einem anderen Abend feiern wir Herwigs Geburtstag im Codfather in Camps Bay, tönt ja schon fast nach Mafia. Das Lokal ist eine Institution und immer voll ausgebucht. Wir hatten Glück und konnten vorab noch einen Tisch ergattern. Wie es der Name sagt ist Fisch angesagt. Das Spezielle, man geht an die Theke und zeigt auf die Fische die man gerne essen möchte , bezahlt nach Gewicht und kriegt diese dann auf einer grossen Platte serviert.
Es war ein tolles Erlebnis, danke Herwig für die Einladung und die schöne Erinnerung an deinen Geburtstag.
Nach Cape Town reisten Irmi und Herwig entlang der Küste bis nach Knysna und lebten zusammen mit uns für weitere zwei Wochen bei Liz und Mark an der Loerie Street. Gemeinsame Ausflüge, leckere Dinners, ein bisschen Golf für Herwig und lange Abende bei einem Glas Wein werden uns in guter Erinnerung bleiben.
Herwig feiert Geburtstag mit uns. Champagner - Frühstück in der Villa Bianca und ein wunderbares Dinner im Codfather in Camps Bay; was für ein Tag!
Oranjezicht Market
Unsere kleine Expedition auf den Tafelberg
Der Tafelberg ist zweifellos eines der bekanntesten Wahrzeichen von Cape Town und ein Naturwunder, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Mit seiner markanten flachen Spitze, die wie ein Tisch aussieht, erhebt er sich majestätisch über der Stadt und bietet eine beeindruckende Kulisse.
Der Tafelberg ist Teil des Tafelberg-Nationalparks, der eine vielfältige Flora und Fauna beherbergt und als eines der sieben Naturwunder der Welt gilt. Die natürliche Schönheit des Berges ist beeindruckend, mit steilen Klippen, felsigen Gipfeln und üppigen Tälern. Der Gipfel erreicht eine Höhe von etwa 1.085 Metern und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt, den Atlantischen Ozean und das umliegende Küstengebiet.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Tafelberg zu erkunden. Die beliebteste ist die Fahrt mit der Tafelberg-Seilbahn, die die Besucher bequem und schnell auf den Gipfel bringt. Diese Möglichkeit wählten Sandra und Herwig um auf den Gipfel zu gelangen. Mit einem reservierten Ticket sollte sich das Anstehen erübrigen, aber eben sollte. Dann gibt es noch das VIP Ticket mit eigenem Zugang zur Gondel, übermässig teuer. Sie haben dann diesen Weg gewählt, an der Kolonne vorbei bis zu den beiden netten jungen Typen die sie dann für ein kleines Trinkgeld (keine Ahnung wie klein das war) zum VIP Eingang führten, zwinker. Die Seilbahn bietet eine atemberaubende Panorama-Aussicht während der Fahrt und ermöglicht es den Besuchern, die Aussichtsplattformen auf dem Gipfel zu erkunden. Von dort aus kann man den Blick über Cape Town, die Strände, das Meer und die umliegenden Berge genießen.
Für diejenigen, die gerne wandern, das wären dann Irmi und Gottfried, gibt es auch verschiedene Wanderwege, die auf den Tafelberg führen. Der beliebteste ist der Platteklip Gorge Trail, der von der Tafelberg Road aus startet und entlang einer steilen Schlucht führt. Die Wanderung erfordert eine gewisse Fitness und dauert etwa zwei bis drei Stunden, belohnt die Wanderer jedoch mit spektakulären Ausblicken und einem Gefühl der Erfüllung, wenn man den Gipfel erreicht. Das Gefühl muss noch etwas warten, zuerst müssen die Höhenmetern überwunden werden. es ist wirklich sehr, sehr steil und an einem sonnigen Tag wie wir ihn erlebten auch besonders heiss. Einige nehmen den steilen Pfad unter die Füsse um zum Gipfel zu gelangen, mit mehr oder weniger Freude. Ein Rettungshelikopter überwacht den Aufstieg an besonderen Tagen. Es war auch noch ein Trailrun rauf und runter angesagt. Es gibt einige wenige Orte mit schattenspendenden Büschen auf dem Aufstieg. So rasten wir dann auch da und geniessen die schöne Aussicht. Nach ca. 1,5 Stunden kommt man aus der Schlucht auf ein Zwischenplateau mit erster Sicht auf die Rückseite des Berges. Von da geht es über eine steile Klippe die mit Ketten gesichert ist auf das eigentliche Gipfel-plateau, dann ist es nicht mehr weit zur Station der Seilbahn. Wir treffen oben alle wieder zusammen und stossen auf die erfolgreiche Bergbesteigung an. Zusammen unternehmen wir noch eine Gipfel - Rundwanderung und dann geht es an den Abstieg. Gottfried zu Fuss bis nach Hause in die Villa Bianca, die anderen mit der Seilbahn und der Taxe. Ein spannender und erlebnisreicher Tag den wir wie immer mit einem guten Nachtessen und etwas Muskelkater in den Beinen abschliessen.

Aufstieg zum Gipfel. Es war heiss und steil, aber das Gipfelbier vor Augen hat uns beflügelt.
Stellenbosch und Jordan Wine Estate
Auf der Rückreise von Cape Town ergibt sich fast logischer Weise ein Abstecher nach Stellenbosch, einer Stadt in Südafrika, die in der Provinz Westkap liegt. Sie ist nach Kapstadt die zweitälteste europäische Siedlung in der Region und hat eine reiche Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Stadt ist bekannt für ihre malerische Umgebung, ihre kulturellen Attraktionen und ihre Rolle als Zentrum der südafrikanischen Weinproduktion.
Stellenbosch ist von einer atemberaubenden Landschaft umgeben, die von sanften Hügeln, Weinbergen und majestätischen Bergen wie dem Stellenboschberg geprägt ist. Die Stadt selbst hat eine charmante und historische Architektur mit kapholländischen Gebäuden, kopfsteingepflasterten Straßen und baumgesäumten Alleen. Es ist ein beliebtes Reiseziel für diejenigen, die die Schönheit der Natur, die reiche Kultur und die ausgezeichneten Weine der Region erleben möchten. Auch wir haben diese Reise unter die Räder genommen und nach einer Woche in der Grossstadt den provinziellen Touch sehr genossen.
Die Universität Stellenbosch, gegründet im Jahr 1918, ist eine der renommiertesten Hochschulen in Südafrika und verleiht der Stadt eine lebendige und intellektuelle Atmosphäre. Die Universität hat einen starken Fokus auf die Weinbauindustrie, und viele Studenten absolvieren hier Studiengänge in Weinbau und Önologie.
Die Weinproduktion ist eine der Hauptattraktionen von Stellenbosch. Die Region ist für ihre hervorragenden Weine international bekannt und lockt Liebhaber aus der ganzen Welt an. Es gibt zahlreiche Weingüter und Routen, auf denen Besucher Weinproben machen, die malerische Landschaft genießen und mehr über den Weinanbau und die Herstellung erfahren können. Einige der bekanntesten Weingüter in der Umgebung sind Simonsig, Spier, Kanonkop, eine unserer Lieblingskellereien (da liegt doch immer noch etwas Wein im Keller in Ottenbach, smile) und Delaire Graff Estate.
Diesmal haben wir uns für ein jüngeres Weingut entschieden, mit weniger Historie dafür einem ausgezeichneten Restaurant und exquisiten Weinen. Die Empfehlung kam von Stephen und wenn nicht er, wer könnte es besser wissen. Den ersten Umtrunk hatten wir schon auf seinem Knysna - Cat in Grenada.


Der Jordan Wine Estate ist ein renommiertes Weingut in Stellenbosch. Es liegt im Herzen des Weinbaugebiets, etwa zehn Autominuten vom Städtchen aus inmitten von sanften Hügeln umrahmt von Rebbergen. Das Weingut Jordan wurde 1982 von Gary und Kathy Jordan gegründet und hat sich seitdem einen exzellenten Ruf in der Branche erarbeitet. Es erstreckt sich über eine Fläche von rund 164 Hektar, die mit Weinbergen, Olivenhainen und Lavendelfeldern bepflanzt ist. Die Produktion auf dem Jordan Wine Estate umfasst eine Vielzahl von Rebsorten, darunter Sauvignon Blanc, Chardonnay, Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon und viele mehr. Die Weine von Jordan sind für ihre hohe Qualität und ihren individuellen Charakter bekannt und haben bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Neben Wanderungen durch die Weinberge haben wir auch die meisten Weine degustiert und eine Tour durch die Kellerei bekommen. Auf dem Weingut ist man gut in kleinen Häuschen mit sehr luxuriösem Ausbau untergebracht. Ein Cheminéeofen im Badezimmer rundet die Sache ab und wärmt das ganze Zimmer auf. Trotz sonnigem Wetter war die wohlige Wärme des Ofens eine tolle Sache, wir kamen ja gerade aus der Karibik in den Winter Afrikas.
Weintour und Wanderung durch die Rebberge des Jordan Wine Estate.
Ein Besuch des Weinkellers gehört natürlich auch dazu.
So lässt es sich sehr gut Leben!
Eine Besonderheit des Jordan Wine Estate ist das Jordan Restaurant, das sich auf dem Anwesen befindet. Es wurde mehrfach als eines der besten Restaurants in Südafrika ausgezeichnet und bietet eine exquisite Küche, die perfekt mit den Weinen des Weinguts harmoniert. Das Restaurant bietet sowohl drinnen als auch draußen eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Weinberge und Berge. Wir waren gerade zur Wiedereröffnung unter einem neuen Chef anwesend. Marthinus Ferreira ist nun für den Betrieb und die hervorragende Küche verantwortlich. Es war nicht nur ein delikates Menu sondern auch ein Augenschmaus (https://www.jordanwines.com/dine-with-us/jordan-restaurant).
Den zweiten Abend verbrachten wir im Fat Butcher (https://www.fatbutcher.co.za) in Stellenbosch. Der Name ist Programm. Die verschiedenen Fleischsorten, Cuts und Zubereitungsvarianten wurden uns im Detail am Tisch vorgestellt. Der Wettergott meinte es gut mit uns und wir konnten unter einem Blütendach dinieren. Das Essen war formidabel und die Weine auch. Leider haben auch unsere Hosen etwas von den Blüten abbekommen, aber was man nicht sieht stört ja nicht, hahaha.
Noordhoek
Da die US - Embassy über den Berg unweit von Noordhoek liegt, haben wir uns da in der Wilde Rose Country Lodge einquartiert. Ein wahres Abenteuer. Ihr alle erinnert euch sicher an den Film "Jumanji". Wir haben keine Steine auf dem Spielbrett verschoben, aber schon der Eingang in die Lodge ist verheissungsvoll. Alles etwas in die Jahre gekommen, auch der Haushund mit Namen Tequila, stocktaub, fast blind und er stolpert über jede Schwelle. Reetdach, alte englische Ledersofas, Trophäen an den Wänden, wir wurden direkt in eine andere Welt versetzt. Das Bett wie eine Hängematte hat das Safari - Feeling abgerundet.
Noch etwas zu Noordhoek. Die Geschichte von Noordhoek, einem Vorort von Kapstadt, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Der Name "Noordhoek" stammt aus dem Niederländischen und bedeutet "Nord-Ecke". Der Vorort liegt im südlichen Teil der Kap-Halbinsel und ist für seine natürliche Schönheit, seine Strände und seine ländliche Atmosphäre bekannt. Die Gegend um Noordhoek war ursprünglich von den Khoi-San, den Ureinwohnern der Region, bewohnt. Die ersten europäischen Siedler kamen im 17. Jahrhundert in die Gegend, als die Niederländische Ostindien-Kompanie eine Versorgungsstation am Kap gründete. Die Gegend wurde für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, insbesondere für den Anbau von Weizen und den Betrieb von Viehzucht. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Dorf zu einer kleinen ländlichen Gemeinde mit einer wachsenden Bevölkerung. Die Bewohner waren hauptsächlich Bauern und Fischer, die von den natürlichen Ressourcen der Region lebten. Die landschaftliche Schönheit der Gegend zog auch einige wohlhabende Kapstädter an, die hier Ferienhäuser und Landgüter errichteten. Die Strände von Noordhoek sind bei Surfern und Strandliebhabern beliebt, und die Region bietet zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Reiten und Vogel-beobachtung. Nahe zu unserer Lodge hat sich eine kleine Brauerei mit verschiedenen Restaurants etabliert. Wir lassen die beiden Abende in Noordhoek mit einem wunderschönen Ausblick über den Strand und das vorgelagerte Wäldchen bei einem Glas Bier und Cider ausklingen. Die Atmosphäre ist ungezwungen, das Essen formidabel, einfach easy Südafrika!
Wilde Rose Country Lodge; Morgenyoga mit Bella, Frühstück mit Tequila
Es hat geklappt, wir haben unser US-Visa bekommen
Die Tage in Cape Town und Umgebung sind viel zu schnell vorbei gegangen und schon waren wir wieder unterwegs nach Knysna. Nach knapp einem Jahr in Südafrika fühlt es sich an wie nach den Ferien nach Hause fahren.
Unsere Reisen nach Cape Town und in die Umgebung sind geprägt von vielen Erlebnissen und Eindrücken. Dazu können wir nur ausrufen: Kapstadt du Schöne, wir kommen gerne immer wieder!
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