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Die letzten Tage in Galizien

  • Sandra & Gottfried
  • 17. Okt. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Ria de Aldán - Ensenada de Liméns - Vigo, 25.8. - 2.9.21


Nach genüsslichen Tagen in Baiona wollen wir die letzten Tage in Galizien gerne noch am Anker verbringen. Obwohl immer eine Prozedur, ist dies neben dem Segeln die "wirkliche Freiheit" auf dem Wasser! Schauckelnd in den Wellen zu liegen, ein gutes Buch lesen, mit dem Dinghy an den Strand rudern, die Strandbar besuchen oder einfach ein paar Runden ums Boot schwimmen; herrlich und so entspannend :-)


Ankern

Den richtigen Ankerplatz zu finden hängt grundsätzlich einmal vom Wind ab. Nach Mögli-chkeit sucht man eine windgeschützte Bucht auf und legt sich dort vor Anker. Dann wäre da noch der Untergrund, der Tiefgang und das Anlanden mit dem Beiboot zu beachten.

Von jedem Fahrtengebiet gibt es genügend Bücher die die Details beschreiben; also eigentlich wie ein Wanderführer, nur eben halt für die Segler.

Fündig geworden gilt es nur noch den richtigen Platz für das Ankermanöver anzupeilen. Wenn die Buchten mit anderen Schiffen schon belegt sind gar nicht immer so einfach. Mitunter ist auch der Tiefgang entscheidend, aber nicht nur, denn keiner will im Rückschwell des Strandes doppelt "gewackelt" werden. Da hilft es manchmal auch etwas weiter draussen zu ankern. Dann wird der Anker fallen gelassen, d.h. es wird so viel Kette herausgelassen wie nötig. Über die Kettenlänge gibt es genügend wissenschaftliche Abhandlungen die ihr sehr gerne bei Wikipedia nachlesen könnt. Wir halten uns da an die einfache Formel: 5 x Wassertiefe + Bughöhe = Kettenlänge. Ab und an benutzen wir auch eine App die gemäss den Vorgaben für Wind, Grund, Seebodenwinkel etc. eine genauere Berechnung liefert, aber immer im Rahmen unserer Faustformel landet. Das wohl Wichtigste ist den Anker richtig in den Grund einzufahren und mit einer Landpeilung zu prüfen ob er hält. Zu guter Letzt wird noch der Ankerstroop angebracht, welcher die Winde entlastet und das Einrucken dämpft. Es gibt noch weitere Tricks und Tipps, aber da wollen wir uns jetzt lieber nicht im Detail verlieren. Danach kommt das Beste: der Ankertrunk, Prosit!


Ria de Aldán

Der Ankergrund ist schwierig und wir müssen ein paar mal ansetzen bis der Anker fest liegt.

In der Bucht ist viel Betrieb mit Schiffen aus der Umgebung. Die Galizier geniessen die letzten Sommertage in den Rias und an ihren Lieblingsstränden.

Am Abend wird es ruhiger und nur ein paar Schiffe bleiben über Nacht, meistens Segler aus anderen Nationen die wie wir auch auf der Durchreise sind. Mit dem Sonnenuntergang besucht uns eine Delphinschule, grosse Tümmler mit ihren Jungtieren. Anmutig bewegen sie sich quer durch die Bucht und verschwinden wieder wie sie gekommen sind.

Die Ankerbucht ist gut geschützt und der Schwell hält sich Dank den vorgelagerten Flössen der Muschelzüchter in Grenzen. Früh am Morgen kommen die Netzfischer und belagern unser Schiff. Wo sind sie denn? es herrscht so ein dichter Nebel, dass wir kaum den Bug der Moana sehen. Gegen Mttag klart es auf und wir geniessen einen sonnigen Tag.

Am Abend kommt die Küstenwache vorbei und kontrolliert ein paar einheimische Boote, ob die wohl alle noch nüchtern sind?!






Ensenada de Liméns


Unser absoluter Favorit in Galizien! Eine kleine Bucht, drei Sandstrände, mehrere Beachbars mit kleinen Angeboten, ein Crêpier aus Brest und einfach nett und ruhig. Zum Abschluss im Norden Spaniens unser letzter Ankerplatz vor Vigo. Sandra geniesst den Sandstrand und ich bewandere die Buchten und die kleinen Weiler und Dörfchen in der Umgebung. Für den Sundowner gibts eine kleine Bar auf den Klippen mit kühlem Bier, Martini bianco on ice und leckere Tapas. Wir könnten noch lange bleiben, aber es wird Zeit nach Vigo zu segeln und endlich unser Batterieproblem zu lösen. Wir haben einen Platz in der Marina Davila Sport reserviert und José Louis erwartet uns schon. Goodbye schöner Ankerplatz und Hello neues Erlebnis Grossstadt.




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Die Piraten kommen!

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Sundowner

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Blick Richtung Vigo



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Vigo

Die Marina Davila Sport wurde einst für grosse, private Schiffe designed, am Rande der Stadt in der Industriezone am Fischereihafen. Eine interessante Gegend, für einen Stadtbesuch eher ungeeignet, aber für Reparaturen am Schiff der beste Platz. Das Highlight am Hafen ist das Restaurant Son Vento, leckere Speisen, tolle Weine und eine freundliche Bedienung. Überhaupt, wird sind wieder einmal mehr von den Dienstleistungen der Spanier überwältigt.

José hat für uns einen Platz reserviert, an bester Lage, mit grosszügigem Fingersteg auf dem man tanzen kann; es wird hier nicht gekleckert! Am Tag darauf geht es los mit dem Aus-tausch sämtlicher Batterieanschlusskabel, Verdrahtungen, Sicherungen etc. Wir werden an Deck verbannt und José und David, sein Sohn starten mit den Arbeiten. Drei Tage sind sie von morgens bis abends dran und alles wir minutiös überprüft und getestet. Die Übergabe ist perfekt und die Bezahlung fällt moderat aus. Seit den Anpassungen ist alles in Ordnung und wir hatten keine Probleme mehr mit unserer Stromversorgung.

Tagsüber bleibt uns Zeit für die dringensten Besorgungen und das Aufstocken von Proviant für die Weiterreise nach Portugal. Es wird ein langer Fussmarsch zum nächsten Froiz (spanische Supermarktkette). Entlöhnt werden wir mit einem Gratis - Lieferservice an unseren Hafenplatz, besser als Coop@home :-). Unterwegs haben wir die Gelegenheit das Industrie- gebiet und die Vorrorte von Vigo zu erforschen. Da und dort gibt es tolle Fotomotive und auch einige Trouvaillen zu finden. Zu guter Letzt können wir uns auch noch im Asialaden gegenüber des Froiz mit allem "notwendigen" eindecken; was für ein Fest!....und am Abend darf ich auch noch zusammen mit Sandra, im schön geschmückten Schiff auf meinen Geburtstag anstossen.

Nos vemos galicia - wir behalten Dich in unseren Herzen und kommen wieder!

Morgen legen wir ab und segeln weiter nach Portugal, gespannt was uns da erwartet. Abschied nehmen hat immer etwas mit Wehmut zu tun, aber auch mit grenzenloser Freude abzulegen und loszusegeln und wieder etwas neues und spannendes zu entdecken und zu erleben.



José und David bringen endlich Ordnung ins Chaos: eine vorbildliche Arbeit!


Am Industriehafen


Vigo neu entdeckt


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Happy birthday!



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Bollywood









 
 
 

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